Schulschwimmen

Schwimmen lernen ist kein Luxus – sondern Teil der Grundbildung

Die Fähigkeit zu schwimmen ist weit mehr als eine sportliche Kompetenz – sie kann Leben retten. Dennoch wird das Schulschwimmen in vielen Regionen zunehmend vernachlässigt. Im Eichsfeld betrifft dies nicht nur die Organisation und Finanzierung, sondern vor allem die strukturellen Voraussetzungen: Wo kein Becken zur Verfügung steht, kann kein Schwimmunterricht stattfinden.

Die Demokratische Initiative Eichsfeld spricht sich ausdrücklich für den Erhalt und den Ausbau des Schulschwimmens als festen Bestandteil des Sportunterrichts aus. Jeder Schüler im Landkreis soll die Möglichkeit haben, unter professioneller Anleitung schwimmen zu lernen – unabhängig von Wohnort oder finanzieller Situation der Eltern.

Schwimmunterricht
Schulschwimmen im Eichsfeld

Fehlende Infrastruktur gefährdet die Schwimmausbildung

In den vergangenen Jahren ist deutlich geworden, dass bestehende Schwimmangebote stark unter Druck geraten. Hohe Betriebskosten, Personalengpässe und ein Mangel an technischer Erneuerung führen dazu, dass Schwimmbäder in kleineren Kommunen nur mit Mühe erhalten werden können – oder ganz schließen müssen. Wenn Schulschwimmen dann schlicht gestrichen wird, fehlt vielen Kindern jede Möglichkeit, grundlegende Fähigkeiten im Wasser zu erlernen.

Besonders betroffen sind Regionen, in denen es keine dauerhaft nutzbaren Lehrschwimmbecken gibt. Das führt zu langen Anfahrtswegen, Unterrichtsausfall oder dem kompletten Wegfall des Schwimmunterrichts im Stundenplan. Die Konsequenz ist eine ganze Generation von Kindern, die nicht sicher schwimmen kann.

Neue Konzepte für eine zeitgemäße Schwimmausbildung

Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Grundlagen für eine verlässliche und praktikable Schwimmausbildung im Eichsfeld zu schaffen. Dafür braucht es keine überdimensionierten Erlebnisbäder, sondern funktionale, gut erreichbare Lehrschwimmbecken, die durch Kooperationen wirtschaftlich betrieben werden können.

Ein solches Modell kann zum Beispiel in Form eines Schwimmbeckens direkt an einem Schulstandort umgesetzt werden. Die Verbindung von schulischer und außerschulischer Nutzung – etwa durch Vereine oder Kurse – sorgt für eine hohe Auslastung und trägt zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit bei. Wenn die Betreuung durch externe Fachkräfte organisiert wird, entfallen für Kommunen auch hohe Personalkosten. Moderne Technik senkt die Betriebskosten zusätzlich.

Solche Lösungen erfordern Planung und Zusammenarbeit – zwischen Kommunen, Landkreis und Betreibern. Was sie aber nicht erfordern, ist eine politische Blockadehaltung. Wer Schulschwimmen fördern will, muss bereit sein, Verantwortung zu übernehmen – nicht nur auf dem Papier.

Schwimmbecken

Chancengleichheit im Wasser beginnt in der Schule

Aus unserer Sicht darf die Fähigkeit zu schwimmen nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Wenn der Schwimmunterricht in der Schule wegfällt, werden private Schwimmkurse schnell zur einzigen Alternative – für viele Familien schlicht unerschwinglich.

Deshalb fordern wir:

  • Verbindlicher Schwimmunterricht an allen Schulen im Landkreis

  • Investitionen in funktionale Lehrschwimmbecken

  • Faire Verteilung der Betriebskosten zwischen Kommunen und Kreis

  • Kooperation mit Schwimmvereinen und privaten Anbietern zur Effizienzsteigerung

Der Erwerb des Seepferdchens kann nur der Anfang sein. Ziel muss es sein, allen Kindern ein sicheres und ausdauerndes Schwimmen zu ermöglichen – als Teil ihrer schulischen Entwicklung, nicht als freiwillige Freizeitbeschäftigung.

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